Joggen

Kein Dojo – Kein Problem
Die Top-5 Gründe, warum Joggen die perfekte Ergänzung zum Kampfsport ist!

KämpferinnenVorab, ich mag joggen nicht besonders. Joggen ist langweilig, anstrengend und wenn man mal ein paar Wochen aussetzt, hat man das Gefühl von vorne anzufangen. Trotzdem! Ich jogge und ich halte joggen für eine der besten Ergänzungen zum Kampfsport.
Bevor man sich mit diesem Thema beschäftigt, muss man sich fragen: Warum betreiben Menschen eigentlich Kampfsport?
Zum Kampfsport Training kommen die Leute aus unterschiedlichen Gründen. Körperlich fitter werden, Kraft und Technik mit anderen messen, mehr innere Ruhe und Ausgeglichenheit bekommen, sich verteidigen können und nicht zuletzt, um Freunde zu treffen und gemeinsam Spaß am Sport zu haben.
Aber warum ist nun gerade Joggen die perfekte Ergänzung zu allen Arten des Kampfsports? Die Antwort geben euch die folgende Top-5.

Top 1: Ausdauer

AusdauerSchauen wir uns das Erstes das offensichtliche an. Kampfsportler brauchen Ausdauer. Joggen baut Ausdauer auf. Der Wettkampfsportler kann ohne eine hervorragende Ausdauer kein Match gewinnen. Lässt die Ausdauer nach, funktionieren die Techniken nicht mehr, die Feinkoordination geht verloren, die Aufmerksamkeit schwindet und die Reaktionsgeschwindigkeit lässt deutlich nach. Einen Wettkampf zu verlieren, weil man „außer Atem“ ist, darf keine Option sein. Liegt der Focus mehr auf dem Selbstverteidigungsbereich, könnte man denken: So eine Situation ist in 7-30 Sekunden vorbei, dafür brauche ich keine Ausdauer. Stimmt genau. Dafür nicht. Ein normales Training dauert allerdings zwischen 60, und 90 Minuten. Egal, ob wir für den Wettkampf, aus Spaß am Sport, oder für die Selbstverteidigung trainieren. Mit sinkender Ausdauer sinkt auch die Trainingseffizienz. Das wird besonders zum Ende des Trainings deutlich. Das Training wird ohne gute Grundausdauer nicht nur ineffizient, sondern es steigt auch die Verletzungsgefahr. Mit der erforderlichen Ausdauer stellen sich Trainingserfolge schneller ein und Verletzungen werden zur Ausnahme.

Top2: Konzentration

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Erinnert ihr euch noch an eure ersten Trainingseinheiten? Japanische, chinesische, thailändische Begriffe – Oh My Goodness – Alles hört sich irgendwie gleich an. Das kann ich mir nie merken. Wie war das noch mit der Kombi? Als der Trainer es vor 2 Minuten vorgemacht hat, sah es so einfach aus, und jetzt habe ich keine Ahnung was ich tun soll.

Wenn ihr euch daran nicht erinnert, kennt ihr aber bestimmt  folgende Situation: Abends nach dem Job, treiben einen komplexe Techniken manchmal in die Verzweiflung. Versucht man es an einem sonnigen Sonntagmorgen, ausgeschlafen, nach Kaffee, Tee und Brötchen klappt es auf Anhieb. Einfach, weil man sich gut konzentrieren kann. Konzentration ist einer der Schlüssel zum Erlernen neuer Techniken.

Joggen fördert nicht nur die Kondition, sondern auch die Konzentration. Was vor wenigen Jahren noch als Unsinn galt, ist heute belegt. Erhöhte Bewegung zeigt einen direkten Einfluss auf die Gehirnzellen. Die Sauerstoffzufuhr des Gehirns erhöht sich um bis zu 30%. Man kann konzentrierter und kreativer denken. In jeder Minute in der mehr Blut durch das Gehirn strömt, bekommt es auch mehr Sauerstoff und Nährstoffe. Die regelmäßige Bewegung baut darüber hinaus die Fettablagerungen zwischen den Gehirnzellen ab. Die Nervenimpulse fließen dadurch effizienter. Joggen hilft uns also, Techniken schneller zu lernen. Einfach weil wir uns besser konzentrieren können, wenn wir regelmäßig joggen gehen.

Top3: Den inneren Schweinehund besiegen.

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Nein, ich meine nicht den inneren Schweinehund, der uns auf dem Sofa festhält und lieber Chips isst als joggen zu gehen. Wenn wir den nicht überwinden, brauchen wir keine Ergänzung zum Kampfsport, dann brauchen wir erst einmal Motivation um ins Kampfsport Training zu gehen. In diesem Teil des BLOGs geht es und das Joggen am Limit unserer Leistungsgrenze.

 

 

Dabei ist es völlig egal, ob diese Grenze hoch oder niedrig ist, es ist unsere persönliche Leistungsgrenze. Die Beine tun weh, die Atmung versorgt so gerade noch alles mit Sauerstoff und es gibt nur noch einen Gedanken in unserem Kopf: „Warum jogge ich eigentlich, wenn ich auch gehen könnte?“.

Die Antwort lautet: Weil es ein super Vorbereitung auf die nächste Gürtelprüfung, den Wettkampf und auf eine Selbstverteidigungssituation ist. Am Limit joggen, stärkt den Willen durchzuhalten und dass nicht nur beim Joggen.
Spätestens bei den hohen Kyu Prüfungen wird es dazu kommen: Der Prüfer schaut schlecht gelaunt, unser Traumpartner ist nicht verfügbar, unser Prüfungspartner hat Blei in der Hose, bewegt sich als hätte er Holzbeine und greift zudem noch unsauber an. Wir sind schon seit 2 Stunden auf der Matte und fragen uns: Warum bin ich eigentlich hier, wenn ich auch auf dem Sofa liegen könnte? Das macht alles keinen Sinn. Um jetzt nicht aufzugeben benötigen wir mentale Stärke.
Auch im Wettkampf kommt der Punkt an dem wir einfach nicht mehr können. Eigentlich stimmt das so nicht, es kommt der Punkt an dem wir einfach nicht mehr wollen. Die alten Verletzungen fangen an zu schmerzen, der Gegner hat vier-, fünfmal auf dieselbe Stelle geschlagen und der Muskel fängt an taub zu werden. Wir möchten das einfach nicht mehr ertragen. Okay, wir können den Kampf abbrechen und verlieren. Willst Du das, nur weil Dein Kopf nicht darauf vorbereitet war?
Noch wichtiger ist mentale Stärke für die reale Selbstverteidigung.  Dort fallen wir nicht einfach durch die Prüfung, verlieren nicht nur einen Kampf, sondern unsere Gesundheit und evtl. sogar unser Leben.  Joggen hilft uns, unsere Grenzen kennen zu lernen. Solange man beim Joggen nicht hinfällt weil die Koordination der Beine versagt, kann man laufen. Man muss es nicht soweit treiben, aber es ist schon eine interessante Erfahrung wenn es passiert. Wenn Du hart an Deiner Leistungsgrenze joggst, wirst Du stürzen. Wenn Du es versuchen möchtest, suche Dir einen Weg auf dem das nicht zu weh tut und lerne vorher am besten Fallen. Ob Du über Deine Grenze, oder darüber hinaus joggst – Joggen hilft Dir durchzuhalten wenn es drauf ankommt.

Top 4: Joggen macht glücklich – Endorphine & Endocannabin

Endorphine

Wenn ich jogge, jogge ich manchmal nur um die Natur zu genießen, meine Grundkondition aufrecht zu erhalten, oder ich jogge einfach um Freunde zu treffen.  Es muss nicht immer die Leistungsgrenze sein die einen antreibt. Es kann und darf auch die Freude an der eigenen guten Laune sein. Das Schlüsselwort zum Glück, heißt Endorphine und Endocannabin. Bei jeder sportlichen Betätigung die etwas anstrengender ist als Spazieren gehen, werden Endorphine ausgeschüttet. Ihren Namen erhielten die endogenen Morphine, durch ihre verblüffende Ähnlichkeit mit dem Rauschgift Morphin (endo = griech. innen, innerlich). Die Endorphine selbst sind aber nur ein mittelbarer Grund für das Glücksgefühl. Sie werden im Körper produziert und befinden sich im Blut, schaffen es aber aufgrund ihrer Größe nicht ins Gehirn. Endorphine sorgen überwiegend für

    • Verminderte Schmerzempfindlichkeit
    • Einen verbesserten Schlaf
    • Bildung von Sexhormonen
    • Regulierung von Hunger
    • Stärkung des Immunsystems und der psychischen Gesundheit

Aber eins ist klar, keine Schmerzen, guter Sex und gesunder Schlaf sorgen für gute Laune, mehr innerer Ruhe und Zufriedenheit. Das Glücksgefühl beim Joggen selbst, entsteht allerdings überwiegend durch die Ausschüttung cannabisähnlicher Stoffe (Endocannabinoide). Diese können im Gegensatz zu den Endorphinen die Blut-Hirn-Schranke problemlos überwinden und sorgen für den „Runners High“. Um in den Genuss dieses Effekts zu kommen, muss man allerdings schon eine halbe Stunde unterwegs sein. No pain – no gain. Diesen Effekt kann man im Übrigen bei allen anderen Sportarten erreichen, die im Kardio-Herzfrequenz Bereich trainiert werden. Ob das stundenlange Glücksgefühl nach dem Sport, am Ende durch die Endorphine, oder die Endocannabinoide verursacht wird, ist eigentlich egal. Wichtig ist nur: Joggen macht glücklich und glückliche Menschen haben mehr Erfolg im Leben, auch beim Kampfsport Training.

 

 

Top 5: Freunde treffen

Trainingspartner werden zu Freunden. Man trainiert zusammen, versteht sich perfekt, ist sich sympathisch und würde gerne mehr Zeit miteinander verbringen. Einfach weil man zusammen den meisten Spaß hat. Oft findet das Kampfsporttraining nur zweimal pro Woche statt und kaum jemand schafft es zu jedem Training.

Gerade jetzt, während der Covid-19 Pandemie fehlen einem die Freunde mit denen man beim Sport so viel Freude hat. Was liegt da näher, als auch außerhalb des Kampfsports etwas mit diesen Freunden zusammen zu unternehmen. Aber was ist, wenn sich die anderen Interessen kaum überschneiden? Der eine spielt Klavier, der andere lieber Ego-Shooter. Eins ist klar, Sport mögen wir alle! Da ist es doch einen Versuch wert, gemeinsam locker durch einen schönen Wald zu laufen, die frische Luft und die Sonne, oder den Schnee zu genießen. Am besten auf einem weichen Waldweg um die Knie nicht zu sehr zu belasten. Es muss ja keine Marathon Vorbereitung sein. Locker joggen kann jeder und Top 1-4 kann man hervorragend mit Freunden trainieren. Beim Warm-Up plaudert man über die verpassten Kampfsporteinheiten, beim Cool-Down über das den tollen gemeinsamen Tag. Und wer weiß, vielleicht findet man so mehr als nur das eine gemeinsame Hobby.